Porzellan-Vase Gerold & Co., eingeprägte Modellnummer 4372  Tettau Bayern - Hagemann Porzellan Manufaktur Handmalerei   
Porzellan-Vase Gerold & Co., eingeprägte Modellnummer 4372  Tettau Bayern - Hagemann Porzellan Manufaktur Handmalerei
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Porzellan-Vase Gerold & Co., eingeprägte Modellnummer 4372




Porzellan-Vase Gerold & Co., eingeprägte Modellnummer 4372 Tettau Bayern Hagemann Porzellan Manufaktur Handmalerei - Blumenvase
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Die auf dem Foto zu sehende, handbemalte und mit Goldstaffierung ausgestattete Vase aus Porzellan ohne jede Beschädigung und nur minimalem Abrieb stammt von Gerold & Co. aus Tettau in Bayern.
Ob sie gefällt ist natürlich, wie bei all diesen Dingen, Geschmackssache. Irgendjemand fand sie jedoch schön genug, sie zu erwerben und für wahrscheinlich recht lange Zeit aufzubewahren. Wie sie letztendlich auf den Flohmarkt kam, wo sie dann für 2,50 EUR erworben wurde, bleibt wohl für immer im Dunkel der Zeitenläufe verborgen. Doch ob sie gefällt oder nicht, interessant ist sie allemal. Denn rein vom Aussehen her könnte sie sowohl aus der Zeit des Art Déco, also den 1920er bis 1930er Jahren, stammen, genauso gut aber auch aus den sechziger Jahren (was auch die erste Vermutung war).
Um das tatsächliche Alter einer Porzellanvase herauszufinden, kann häufig die Modellnummer und / oder die Wortbildmarke (oder auch nur die Bildmarke, wie z.B. die gekreuzten Schwerter bei Meißen-Produkten) des Herstellers herangezogen werden. Leider gibt es in diesem Fall keine Modell-Liste, in der das jeweilige Modell einem Herstellungsjahr zugeordnet wäre. Dies macht die Sache um einiges komplizierter!
Ein erster Anhaltspunkt zur Altersbestimmung kann hier deshalb die Wortbildmarke des Herstellers sein.
Das herstellende Unternehmen wurde 1904 in Tettau (Bayern) gegründet und bestand unter verschiedenen Firmennamen und unter Verwendung verschiedener Wortbildmarken, die zeitlich zugeordnet werden können, bis 2002, bis es nach fast einhundertjähriger Firmengeschichte endgültig vom Markt verschwand.
Die auf der Unterseite des Vasenfußes angebrachte, dunkelgrüne (es gibt sie auch in hellgrün) Wortbildmarke Gerold & Co. Tettau über dem Wort BAVARIA wurde vom Unternehmen in dieser Form von 1937 bis 1960 verwendet, was bereits eine erste zeitliche Einordnung zulässt. Dies schließt eine zeitliche Zuordnung zum Art Déco andererseits schon einmal aus, wohingegen die von der Gestaltung abgeleitete Zuordnung in die sechziger Jahre gestützt werden könnte. Dafür spräche auch, dass gestalterisch ähnliche - wenn auch nur sehr wenige - Stücke auf diversen Verkaufsplattformen im Internet ebenfalls mit der zeitlichen Zuordnung "sechziger Jahre" angeboten werden.
Andere mit Gerold & Co. beschriftete Porzellangegenstände werden allerdings auch als aus den 1950ern und sogar aus den 1920er Jahren stammend oder als mit "Jugendstil" bezeichnet angeboten - aufgrund des angeblichen Alters zum Teil mit exorbitanten Preisen, und das auch von professionellen Antiquitätenhändlern. Aufgrund des Firmennamens in der Wortbildmarke kann es aber höchstens sein, dass der Entwurf des jeweiligen Gegenstands aus dem angegebenen Zeitraum stammt, nicht aber der Gegenstand selbst.
Ebenfalls gestützt werden könnte die Vermutung, dass die Vase aus den frühen 1960er Jahren stammt durch die Anmerkung auf einigen mit dem Thema befassten Webseiten, dass die Markung "Gerold & Co." ausschließlich für Exportware, die für die damaligen Ostblock-Staaten bestimmt gewesen wäre, Verwendung gefunden hätte (leider ohne jede Quellenangabe, die diese Behauptung stützen könnte). Der Grund dafür wäre gewesen, dass der Import westdeutscher Produkte in diesen Staaten verboten gewesen wäre, so dass viele Firmen mit solchen Bezeichnungen bzw. abweichenden Herstellernamen versucht hätten, dieses Verbot zu umgehen. Dieses Argument scheint jedoch weder logisch noch stichhaltig zu sein.
Denn erstens lässt es sich nicht belegen, und zweitens erscheint es unsinnig, die Herkunft eines Produktes verschleiern zu wollen, wenn zugleich auf eben jenem Produkt der Stadtname "Tettau" und "Bavaria" deutlich zu erkennen ist. Allerdings könnte diese Behauptung auch so zu verstehen sein, dass ein entsprechendes Produkt nur mit "Gerold & Co." gekennzeichnet gewesen sein könnte. Trotz intensiver Suche konnte jedoch kein Produkt des Herstellers gefunden werden, auf dem nur "Gerold & Co." o.ä. ohne weiteren Zusatz zu finden wäre - die Herkunft eines Gerold-Produktes wird bei allen gefundenen Beschreibungen / Fotos immer mehr oder weniger genau angegeben. Gegen die o.g. Behauptung sprechen auch zwei weitere Punkte:
Erstens ist es schlicht falsch, dass die Einfuhr westdeutscher Produkte in die damaligen sozialistischen, dem Ostblock angehörenden Staaten nicht erlaubt gewesen wäre. Tatsächlich nahm der Ost-West-Handel im Laufe der Zeit immer größere Dimensionen an. Eine Erklärung für diese Behauptung könnte sein, dass es in der DDR durch die sog. Störfreimachung, die politisch seit Ende der 1950er Jahre umgesetzt wurde, tatsächlich zu einer massiven Einschränkung von Westimporten kam, was insbesondere auch Medizinprodukte betraf (bis hin zur Entnahme von West-Medikamenten aus privaten Post-Paketen). Dies war eine Reaktion der DDR auf die Erkenntnis, in hohem Maße von Westimporten abhängig und damit erpressbar zu sein, so dass versucht wurde, diese Importe zu unterbinden und die entsprechenden Produkte - auch unter Verletzung von Patent- und Markenrechten - selbst herzustellen und sich so vom Westen unabhängiger zu machen. Inwiefern hier auch Porzellan-Produkte betroffen waren, bleibt unklar. Später wurde diese Haltung aufgegeben, und am Ende der DDR gab es sogar ein hohes Handelsdefizit hinsichtlich der Im- und Exporte. Die Störfreimachung stellte zudem ein Spezifikum der DDR dar und galt keineswegs für die anderen Ostblock-Länder.
Zweitens darf bezweifelt werden, dass die DDR für die Firma Gerold & Co. oder andere Hersteller von Porzellanprodukten tatsächlich ein so wichtiger Absatzmarkt gewesen war, dass man sich überhaupt die Mühe gemacht hätte, dafür eine eigene Export-Markung zu entwickeln, vor allem aber die Mühen auf sich zu nehmen, in ein Land zu exportieren, das hohe Handelshürden aufwies und zudem - trotz aller Mangelwirtschaft - selbst über namhafte, traditionsreiche und qualitativ annehmbare Produktionsstätten für Porzellanprodukte verfügte.
Und auch marketingtechnische Gründe sprechen dagegen. Dabei darf wohl davon ausgegangen werden, dass die Endverbraucher in den Ostblock-Staaten - ebenso wie jene im Westen - keineswegs Experten für die Beurteilung der Qualität von Porzellanprodukten gewesen sein dürften. Hier zählten und zählen noch immer beim Erwerb durchaus der Name und die Herkunft. Für z.B. einen Sowjetbürger, der ebenso gut auf einheimische Produkte zu einem geringeren Preis hätte zurückgreifen können, hätte wohl ohne Herkunftsbezeichnung letztendlich der Kaufanreiz gefehlt. Insofern wäre für das herstellende Unternehmen durch das Weglassen der Herkunft und / oder der Verfremdung des Herstellernamens ein nicht ausgleichbarer Nachteil entstanden, der einen Export unter erschwerten Bedingungen unrentabel erscheinen lässt. Denn es darf nicht vergessen werden, dass es sich hier nicht um alltägliche Gebrauchs- oder Industriegegenstände handelte, bei denen durch massenhaften Absatz möglicherweise immer noch eine kleine Gewinnspanne realisiert werden könnte.
Ganz besonders spricht aber geben diese Vermutung, dass es sich bei der Bezeichnung "Gerold & Co." als Teil der Wortbildmarke letztendlich um den Firmennamen handelt, der, wie bereits erwähnt, in dieser Form seit 1937 verwendet wurde, also zu einer Zeit, in der es noch keine strenge Aufteilung nach West- oder Ostblock-Staaten gab, und schon gar kein West- oder Ostdeutschland. Insofern ergibt die hier behandelte Behauptung noch weniger Sinn.
Zusammenfassend lässt sich also festhalten, dass sich durch die Kennzeichnung "Gerold & Co." kein brauchbarer Hinweis auf das mögliche Herstellungsjahr über die bereits ausgeführten Feststellungen hinaus ergibt.
Dennoch lassen sich weitere Hinweise finden. Über das Internet lassen sich viele Fotos von Gerold-Produkten ermitteln, die neben der Wortbildmarke und BAVARIA noch das Wort GERMANY aufweisen. Diese dürften vor 1946 entstanden sein. Darüber hinaus sind auch viele Fotos verfügbar, die deutlich den Unterglasur-Aufdruck "Western-Germany", "Made in Western-Germany" oder "Made in West Germany" bzw. "Made in W.-Germany" erkennen lassen. All diese Produkte (jedoch nicht zwangsläufig ihr Entwurf) stammen von nach 1949, da es vorher kein "West-Deutschland" gab. Hinzu kommen Fotos von Gerold-Produkten, die aus den Produktionsjahren 1946 bis 1949 stammen und die teilweise mit einer abweichenden Wortbildmarke bzw. Bildmarke und "Made in Germany US-Zone" gekennzeichnet sind.
Bei der hier behandelten Vase besteht allerdings das Problem, dass sich weder der Aufdruck "GERMANY" noch einer der Aufdrucke für eine Fertigung in West-Deutschland findet. Auch so ist eine nachvollziehbare zeitliche Einordnung also nicht möglich.
Interessanterweise konnte jedoch ein Foto eines Gerold-Produktes gefunden werden, das einigen Aufschluss gibt und letztendlich zur Lösung führt. Das darauf abgebildete Stück mit der Modellnummer 5557 trägt den Aufdruck "Made in Germany US-Zone". Geht man davon aus, dass die Modellnummer konstant in aufsteigender Reihenfolge vergeben wurde, so muss das hier behandelte Vasenmodell mit der Nummer 4372 weit vorher entstanden sein, ob mit GERMANY-Aufdruck (der nur für den Export in bestimmte Länder verpflichtend war) oder nicht. Da sich zugleich auch kein Hinweis auf "West-Germany" findet ist der naheliegende Schluss, dass es sich tatsächlich um ein völlig unbeschädigtes Gerold-Produkt aus dem Fertigungszeitraum 1937 bis Ende 1945 handelt, zu ziehen (die Möglichkeit, dass die Vase nach einem älteren Entwurf später entstanden ist, stellt sich aufgrund des fehlenden Hinweises auf W.-Germany o.ä. als recht unwahrscheinlich dar). Dies bedeutet auch, dass sie relativ selten sein muss, da während der Kriegsjahre in vielen Branchen Rohstoffmangel verschiedenster Art herrschte und kriegswichtige Produktionen Vorrang bei der Vergabe von Ressourcen hatten. Zudem wurde in vielen Firmen zumindest ein Teil der Produktion auf Rüstungsgüter o.ä. verlagert, so dass Produktionskapazitäten für die dort eigentlich angefertigten Güter wegfielen. So erging es auch dem Unternehmen Gerold & Co., das einen Teil seiner Produktionsstätte auf die Herstellung von Munition umstellen musste und entsprechend weniger originäre Produkte herstellen konnte.

Darüber hinaus weist die Vase noch zwei weitere Besonderheiten auf:
Auf einigen Stücken von Gerold & Co. findet sich unterhalb des Markenzeichens der Schriftzug "handgefertigt" - dieser fehlt bei dem hier behandelten Modell, das dafür den (hier roten) Schriftzug "Handmalerei" aufweist. Der letztere Schriftzug ist extrem selten aufzufinden und tritt dabei immer mit der zweiten Besonderheit auf.
Die zweite Besonderheit betrifft den auf dem Foto zu sehenden Firmenstempel bzw. die Wortbildmarke mit dem Schriftzug "Hagemann Porzellan Manufaktur", der drei sich überschneidende Kreise umschließt (ob dies Borromäische Ringe, ein Symbol für Vernetzung, darstellen soll, bleibt unklar). Sowohl "Handmalerei" wie auch "Hagemann Porzellan Manufaktur" befinden sich unter der Glasur, können also nicht später auf z.B. aufgekauften Restbeständen o.ä. aufgebracht worden sein. Sie müssen sich von Anfang an auf der Vase befunden haben. Selbstverständlich ist es möglich, dass es sich hier um eine Auftragsproduktion handelt, die möglicherweise von einem Händler oder einem anderen Produzenten (vielleicht aufgrund zerstörter oder annektierter eigener Produktionsstätten während des Kriegsgeschehens) geordert wurde. Allerdings konnten zu einem Unternehmen namens "Hagemann Porzellan Manufaktur" keinerlei Informationen gefunden werden. Dafür jedoch lassen sich Fotos von mit "Hagemann Porzellan Manufaktur" ausgezeichneten Produkten im Internet finden, die das gleiche oder zumindest ein sehr ähnliches Dekor wie die hier behandelte Vase aufweisen, darunter Deckelvasen, Schalen (mit und ohne Deckel), Kuchen- und andere Teller und sogar ganze Service-Sets. Die meisten dieser Stücke sind nur mit "Hagemann Porzellan Manufaktur" gekennzeichnet und weisen auch eigene (gedruckte, nicht eingeprägte) Modellnummern auf sowie bisweilen den Schriftzug "Handmalerei". Im gleichen Dekor findet sich auch eine Deckeldose, ebenfalls mit "Hagemann Porzellan Manufaktur" und "Handmalerei" beschriftet, jedoch auch mit der Herstellermarke der Porzellanfabrik "Plankenhammer Floss Bavaria Germany" versehen (ein Unternehmen aus der Oberpfalz, das von 1908 bis 1974 bestand). Ein farblich, nicht jedoch in der Ausgestaltung des Blattdekors abweichendes Kaffee-Service findet sich ebenfalls, dort beschriftet mit "Hagemann Kunst Steele" und "Handgemalt" und unten gemarkt mit einem Wappenschild, das im oberen Teil eine gezinnte Burgmauer zeigt und drei sich überschneidende Kreise umschließt. Eine andere, zum Dekor und der farblichen Gestaltung der hier behandelten Vase passende, jedoch formabweichende Vase, ebenfalls mit "Hagemann Kunst Steele" per Aufkleber beschriftet, findet sich ebenso.
Zugleich findet sich "Hagemann Porzellan Manufaktur" in den einschlägigen Datenbanken nicht als Hersteller von Porzellanwaren. Dies lässt nur den Schluss zu, dass es sich nicht - wie die Bezeichnung "Hagemann Porzellan Manufaktur" suggeriert - um einen echten, eigenständigen Hersteller handelt, sondern um einen Handelsnamen bzw. eine Handelsmarke die wahrscheinlich einem Unternehmen gehörte, das vielleicht im Besitz der Rechte am Dekor war, jedoch nicht eigenständig produzierte, sondern lediglich im Auftrag hat produzieren lassen und dann unter eigenem Namen die Auftragsproduktionen verkaufte, ähnlich wie es früher auch schon häufig bei Juwelieren oder Uhrenmarken vorkam. Wie lange dieses Unternehmen tätig war, ist unklar.
Insofern ist die Vase in vielerlei Hinsicht auch politik- und wirtschaftshistorisch sehr interessant.


Dr. U. Janatzek, M.A. 2021







Seite erstellt am: 24.10.2021
Zuletzt geändert am: 17.02.2022
URL: http://www.fledisoft.de/sys/system/index.php?verz=alter.kram._gefaesse.behaeltnisse_porzellan.vase.gerold.co.4372

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